Hallo, mein Name ist Nicole und ich bin 49 Jahre alt.
1995 wurde Morbus Crohn bei mir festgestellt.
Es folgten mehrere Jahre mit mehr oder weniger heftigen Schüben.
2003 dann Sigmasegmentresektion, 2011 Konglomerattumor und Fistelbildung.
2014 Teilresektion des Ileums wegen erneutem Konglomerattumors.
Es folgen noch mehrere OPs, wegen Stenosen und Fisteln.
Alle Medikamente ausprobiert und Austherapiert.
2020 dann das schon häufig angedrohte Stoma, das nach vier Monaten zurückverlegt wurde. Ich war froh, diesen verhassten Beutel wieder los zu sein.
Nach drei Tagen hat sich mein Darm gedreht wie ein Gartenschlauch und ist geplatzt. Bei der Not-OP habe ich einen Herzinfarkt bekommen und wurde wiedergeholt. Nach dem Koma bin ich auf der Intensivstation wachgeworden und hatte wieder einen Beutel am Bauch.
2021 dann die Turnbull OP, wegen rektovaginalen Fisteln.
Es war am Anfang nicht leicht, da ich immer wieder mit Nierenversagen ins KH musste.
Bis ich mit meinem High-Output-Stoma klargekommen bin, vergingen 1,5 Jahre.

Heute bin ich froh über mein „Anhängsel“ und versehe nicht, warum ich mich so lange, so sehr dagegen gewehrt habe. Keine Krämpfe mehr, keine Angst vor essen, kein Toilettendenken mehr, nicht mehr Zuhause einigeln. Ich kann das Leben in vollen Zügen genießen.
Ich habe einen tollen Mann an meiner Seite, der mich so nimmt wie ich bin und mich in allem bestärkt.
Ich glaube, was mich all die Jahre am Leben gehalten hat, war das ich immer positiv geblieben bin.
Ich war und bin schon immer ein Kämpfer und jeder Kampf hat mich stärker gemacht.
Wir haben nichts zu verlieren, außer der Zeit, die uns bleibt.

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